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Mystik Das Phänomen. Die Geschichte. Neue Wege. Hrsg. und aus d. Niederländischen übersetzt v. Hugo Zulauf
Borchert, Bruno, 230 S., 249 s/w-Abb., drei farbige Landkarten; 25x21 cm, Klappenbroschur
ISBN 3-7845-8600-7, 24.80 EUR

Wo andere Autoren sich auf die Hochreligionen beschränken, findet Bruno Borchert, ausgehend von einer 30 Seiten umfassenden, beschreibenden Auseinandersetzung mit dem Phänomen Mystik und seinen Aspekten, einen bisher nicht genutzten Ansatz, der ihm erlaubt, eine wirklich universale Geschichte der Mystik vorzulegen.
Folgerichtig beginnt der zweite Teil `Geschichte der Mystik' bei dem archaischen Bewußtsein sowie den Priester-Schamanen und bezieht stets auch ethnologische und soziologische sowie Interkulturations-Aspekte ein.
In Teil drei `Neue Wege' konfrontiert Borchert unsere heutige Konsumgesellschaft mit neuen Bewegungen in Kunst, Religion und Kultur, Sub- und Gegen-Kultur. Dabei werden Bewegungen wie Bhagwan und New Age ebenso wenig ausgespart wie die Befreiungstheologie oder Aktionen von Joseph Beuys.
Der Durchsatz des gesamten Buches mit 249 Illustrationen versucht, dem Umstand Rechnung zu tragen, daß Mystik sich oft jenseits des Sprachlichen - wenn auch nicht nur in Bildern - äußert. Die Zusammenstellung der Bilder bietet damit den Ansatz einer Bildgeschichte der Mystik.
Handbuch-Charakter gewinnt der Band durch seinen 40-seitigen Anhang mit Übersichts-Tabellen über die Strömungen und Bewegungen, Landkarten der Wanderungsbewegungen, Kurzcharakteristiken der Bewegungen, Verzeichnis der Mystiker mit Kurzcharakteristiken, Verzeichnis mystischer Schriften und allgemeiner Bibliographie. Von der niederländischen Ausgabe unterscheidet sich die deutsche durch genaue Quellen-Nachweise der zahlreichen Zitate aus mystischen Schriften.
Der Autor Bruno Borchert († 1995) war promovierter katholischer Theologe, Karmelit und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Titus Brandsma-Institut in Nimwegen (Niederlande). Seine Forschungen befassen sich mit Volksfrömmigkeit, neuzeitlicher Spiritualität, Mystik und Kunst. Der Herausgeber und Übersetzer Hugo Zulauf hat sich als Übersetzer zahlreicher Werke niederländischer Theologen, insbesondere von Edward Schillebeeckx, einen Namen gemacht.

Unter der Überschrift „Fast ein Klassiker" rezensiert der Tübinger Theologie-Professor Dietmar Mieth im Theologie-Börsenblatt vom 14.11.95 das Buch und kommt zu dem Schluß: „Es fällt schwer, sich vorzustellen, wie man ein Buch eines solchen Genres anders und besser machen könnte. ... Einwände vermögen jedoch nicht das Verdienst dieses erstaunlichen Werkes zu mindern, das ein Klassiker werden kann und einen in didaktischer wie in enzyklopädischer Hinsicht besonderen Platz unter den nicht so häufigen unentbehrlichen Werken zur Mystik beanspruchen darf."

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