Aktuell
Gesamtverzeichnis
Reihen
KunstbuchAnzeiger
Verlagsgeschichte
Kontakt
Suche im Gesamtverzeichnis:

Das Werk. Technische Lichtbildstudien (1931) Neudruck der Erstausgabe 1931 nebst Materialien zur Editionsgeschichte, bearb. V. Hans-Curt Köster.
Diesel, Eugen (Vorbemerkung 1931). Hrsg. v. der Albertina, Wien, Einführender Essay 2002 v. Franz-Xaver Schlegel. 140 S., 103 Abb., dav. 83 in Duotone. 26x18 cm, fadengeheftete Klappenbroschur
ISBN 3-7845-3560-7, UVP 19.80 EUR

Nicht ganz zu Unrecht gelten Langewiesches "Blaue Bücher" als Pioniere auf dem Gebiet des Foto-Bildbandes. Diesem letzten "Blauen Buch", das der Verlagsgründer Karl Robert Langewiesche vor seinem Tod 1931 selbst herausgab, stellte er ein halbes Jahr später noch "botanische Lichtbildstudien" von Paul Wolff ("Formen des Lebens") an die Seite. Die "technischen Lichtbildstudien" sollten "ein geistiges Erlebnis technischer Dinge auslösen", schrieb im Klappentext etwas unbestimmt Langewiesche - der wohl spürte, dass die Sachlichkeit der Zwanziger Jahre als Paradigma einer Epoche wieder der Orientierung am Organischen wich.
Den Klappentext beginnt er: "Wohl zum ersten Male bietet hier die deutsche, ihrer Eigengesetzlichkeit bewusst gewordene Photographie eine auserlesene Sammlung technischer Lichtbildstudien dar." und schließt "Die Vorbemerkung Eugen Diesels erhöht den inneren Wert." Sohn des Erfinders des Dieselmotors, stellt Eugen Diesel fest, "dass unsere Maschinenwelt uns zwingt, vollkommen umzudenken", da sie als neuer "Lebensraum" sich zwischen Mensch und Natur geschoben habe. Er hoffte auf eine "Versöhnung" von Mensch und Maschine.
Der "typisch deutsche, fast unterwürfige Respekt vor dem Gegenstand" (Katharina Hegewisch, 1985) ließ die Fotografen in der Arbeitswelt diese Bilder "finden", darunter etliche heute noch faszinierende Detail-Aufnahmen sowie Inkunabeln der "neusachlichen" Fotografie. Die damals ebenfalls aktuelle experimentelle Fotografie hat K. R. Langewiesche dabei leider bewusst ausgeklammert, weil er seine Leser dafür nicht vorbereitet hielt - was er kurz darauf bereute, wie aus seiner Korrespondenz hervorgeht, wo er für die nächste Auflage - die leider nie zustande kam - Änderungen verspricht. So bezeichnet dieses Buch einen ratlosen, dabei in gewisser Weise offenen Moment vor der Wende zurück ins Irrationale hin zum dumpf-deutschen Faschismus.

Die Fotografen: Hermann Ahrens, Zwickau Ä Harald Busch, Hamburg Ä Eugen Coubillier, Köln Ä Wanda v. Debschitz-Kunowski, Berlin Ä Hans Finsler, Halle/S. Ä Elisabeth Fritze, München Ä R. Gerling, Duisburg Ä Arvid Gutschow, Altona Ä Heinrich G. Harmssen, Bremen Ä Friedrich Haufs, Düsseldorf Ä Ing. Heinrichs, Darmstadt Ä Ulrich Hösel, Köln Ä Maximilian v. Karnitschnigg, Graz Ä Will Keiling, Hamburg Ä Heinrich Kluth (A. L. Schulz), Berlin Ä Hans Knübel, Bremen Ä Bernhard Laubmeyer, Danzig Ä Hermann Lehner, Hallein (Salzburg) Ä Lichtbildstelle der Junkerswerke Ä Dr. Lossen & Co., Stuttgart Ä Luftschiffbau Zeppelin Ä K. J. Luther, München Ä Margraf-König, Braunschweig Ä Rudolf Merkel, Würzburg Ä Albert Renger[-Patzsch], Essen Ä Friedrich Riecke, Düsseldorf Ä Atelier (Hans) Robertson, Berlin Ä Wilhelm Roerts, Hannover Ä August Rumbucher jr., Berlin Ä Karl Schiewek, Nordhausen/Harz Ä K. W. Schwarz, Rüsselsheim Ä Oskar Tellgmann, Eschwege Ä Paul Wolff, Frankfurt/M.

zurück


Impressum