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"Architektur der Zwanziger Jahre in Deutschland" - Ein Vermächtnis in Gefahr 340 Neuaufnahmen 1994-2009 konfrontiert mit den 323 Bildern von 248 Bauten in den drei Blauen Büchern von Walter Müller-Wulckow zur "Deutschen Baukunst der Gegenwart" aus dem Jahr 1929
Bläsing, Peter, Einführung von Christian Welzbacher. 300 Seiten, 670 Abbildungen, davon 338 farbig. 22 x 12 cm, Paperback, Fadenheftung.
ISBN 3-7845-8044-9, UVP 12.80 EUR
vergriffen

Was ist übrig von der Architektur der Zwanziger Jahre?
Der besondere Wert der Auswahl, die Müller-Wulckow zwischen 1917 und 1929 von zeittypischen Bauten zusammengestellt hat, ist spätestens seit dem ersten Reprint seiner vier Bände im Jahr 1975 in der Fachwelt anerkannt (die Bilder in Band 4 ?Die Deutsche Wohnung der Gegenwart?, 1930, konnten naturgemäß heutzutage nicht neu fotografiert werden). Peter M. Bode schrieb 1975 in Der Spiegel: ?Überraschend ist diese fast lückenlose Dokumentation eines Zeitgenossen, weil er sich keiner Tendenz des damaligen Bauens verschlossen hat.? 1999 haben wir den Reprint erneut vorgelegt, vermehrt um 200 Seiten zur Editionsgeschichte und ausführliche Bio-Bibliographien sowie einen begleitenden Essay-Band (ISBN 978-3-7845-8043-2). Dazu schrieb Stefan Schweizer im Journal f. Kunstgeschichte, 6/2002: ?... Was den gelehrten und mit Architektur vertrauten Zeitgenossen an Müller-Wulckows ?Architektur in Deutschland? missfiel, die gleichberechtigte Vorstellung aller Stile bzw. ?Schulen?, ob Neues Bauen, Neoklassizismus, Expressionismus oder Heimatschutz, eröffnet heute eine befreiende Perspektive.?
Diese Bände werden jetzt ergänzt durch das Werk von Peter Bläsing, der in fünfzehn Jahren nicht nur die Bauten neu und in Farbe fotografiert, sondern ? soweit möglich ? auch genaue Standort-Angaben (261 Adressen) sowie vielfach Daten zur Bauhistorie recherchiert hat. Damit wird eine Informations-Lücke geschlossen, die manche Leser schon seit 1975 beklagt haben.
Um dieses Bildmaterial als Nachschlagewerk, gewissermaßen als Architekturführer zu nutzbar zu machen, wurden die Bilder nach dem Ortsalphabet geordnet. Demgegenüber hatte Müller-Wulckow seine Bilder nach Bau-Aufgaben und innerhalb derselben nach optischen Gesichtspunkten angeordnet (?Bauten der Arbeit und des Verkehrs?, ?Wohnbauten und Siedlungen?, ?Bauten der Gemeinschaft?). Die alten Aufnahmen werden jetzt in kleinem, die neuen in größerem Format darüber wiedergegeben, begleitet von knappen Textangaben zu den Bauten. Daraus ergab sich das schmalhohe Buchformat. Wo mehrere Bilder von ein und demselben Bau existieren, werden diese möglichst auf derselben Buch-Doppelseite gezeigt.


Im Internet-Magazin "Baunetz" schrieb Benedikt Hotze: "Was für ein hinreißendes Projekt! ... Es ist über alle Maßen anregend, sich dem Vorher-Nachher-Vergleich der 320 Fotos auszusetzen; ..."

Im Berliner "Tagesspiegel" schrieb Bernhard Schulz: "Was Müller-Wulckow zeigt, ist einfach gute Architektur, und die jetzt in Bläsings Bildpaaren als Vision einer zerrissenen Zeit erscheint. Übrigens im selben Verlag. Der hatte 1975 zum Denkmalschutzjahr Müller-Wulckows Bücher in einem Band vereint neu aufgelegt und damit merklich zu besagtem Umdenken gegenüber den Bauten der Zwischenkriegszeit beigetragen. Heute steht die Denkmalwürdigkeit dieser Epoche außer Frage. Es hapert jedoch - wie stets, wenn es hapert - am einzelnen Objekt."

In der Frankfurter Rundschau schrieb Christian Thomas: "... der "Bläsing" lässt die Gleichgültigkeit gegenüber einem Erbe geradezu ins Auge springen. ... In der Hybris, mit der die Moderne ihre anfangs horrenden Mängel abstritt, liegt eine der Ursachen für die Aggressivität, mit der ihr begegnet wurde."

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