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Das Münster in Hameln Die ehemalige Stiftskirche St. Bonifatius und St. Romanus von der Eigenkirche des 9. Jh. bis zur Gemeindekirche der Gegenwart: Wandlungen von Funktionen, Formen und Ansprüchen
Erdmann, Wolfgang, nach Vorarb. v. Petra Rabbe-Hartinger u. Ernst August Oppermann; Fotos Jutta Brüdern, 48 S., 84 Abb., dav. 18 farbig, 25x17cm, Paperback
ISBN 3-7845-0655-0, 5.00 EUR
vergriffen (Neuauflage unbestimmt)

Das Münster zu Hameln wurde lange Zeit von der kunstgeschichtlichen Forschung vernachlässigt - zu Unrecht, wie sich jetzt zeigt. Der Bau sollte gegen 1860 wegen Baufälligkeit abgerissen werden, wurde aber ab 1870 unter der Leitung Conrad Wilhelm Hases rekonstruierend „gerettet". Gegen 1970 wäre er fast das Opfer eines Architektenwettbewerbs geworden, der seine historische Gestalt und Funktion in wichtigen Teilen zerstört hätte. Schon im Mittelalter freilich wurde die Kirche mehrfach grundlegend umgebaut.

Der radikalen Fragehaltung des Autors, die jede ihm nicht plausible Feststellung hinterfragt, ist zu verdanken, daß nun auch Ungereimtheiten in autoritativer Fachliteratur - z.B. im Katalog vorromanischer Kirchenbauten oder eine vorschnelle Quellen-Interpretation in einer Veröffentlichung des Göttinger Max Planck-Instituts - aufgeklärt bzw. richtiggestellt werden konnten. Die Geschichte des Münsters, einschließlich Bau- und Kunstgeschichte, ist daher in bedeutenden Teilen umgeschrieben worden.

Die Schönheit des Münsters und seiner Schmuckstücke kommen deswegen in dem Band dennoch nicht zu kurz. Sie werden dem Leser durch den verhältnismäßig ausführlichen Text von ihrer Entstehung und Funktion her vielmehr erst verstehbar. Dazu zählen insbesondere die romanischen Krypten, der weite Hallenraum, der eigentümliche Hochchor, die Bauplastik, das Sakramentshaus (das älteste seiner Art in Europa) und die zahlreichen Grabmäler. Einige sakrale Bildwerke, Ausstattungs- und Fundstücke, die sich heute nicht mehr im Münster befinden, werden ebenfalls abgebildet, um mit ihnen kultische oder historische Zusammenhänge zu illustrieren.

Aus dem Inhalt: Die Anfänge Hamelns - Fuldaer Nebenkloster und Stift - Die romanische Stiftskirche - Das Stiftssiegel bildet Kult-Wirklichkeit ab - Die spätromanische Stiftskirche - Politischer Wandel bestimmt die Bauformen - 1241 weder Weihe noch Patrozinienwechsel - Propst Friedrich von Everstein - Basilika und Halle - Die frühgotische Stiftskirche - „Bürger"-Kirche in Mindener Formen - Die Schau des Heils - Das Sakramentshaus - Spätmittelalterliche Bilder - Das Totengedenken, die Memoria - Der Stifterstein - Das Ende der Memoria - Grabmäler - Spätes Mittelalter / frühe Neuzeit - Stadtbürger setzen sich durch - Von der Stifts- zur Gemeinde-Kirche - Literaturhinweise.

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